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WHO-Europe: Pressemitteilung

Die Kraft der Heilung: Neuer Bericht der WHO zeigt, wie Kunst zur erfolgreichen Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten beitragen kann


Dass Kunst unser Leben bereichern kann, ist seit Langem bekannt, nicht aber, dass sie auch eine gewichtige Rolle für unsere Gesundheit spielen kann. In den letzten Jahren deuten Forschungsergebnisse vermehrt darauf hin, dass auf Kunst gestützte Interventionen zur Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten – von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu Krebs – beitragen können. Ein neuer Bericht von WHO/Europa, der auf den Ergebnissen der Konferenz „Von den Künsten lernen“ in Budapest aufbaut, enthält Vorschläge, wie Kunst in die Gesundheitssysteme integriert werden kann, um die Prävention bzw. Behandlung nichtübertragbarer Krankheiten zu ergänzen.

„Als ob die Chemotherapie für diesen Zeitraum verschwunden wäre“

Während der Konferenz im Dezember 2022 in Budapest berichtete Christopher Bailey, Leiter des Teams Kunst und Gesundheit bei der WHO, von seinen Erfahrungen bei der Bekämpfung von Adipositas und Krebs. Christopher erinnerte daran, wie die Geschichten, die er in seinem persönlichen Blog veröffentlichte, und die Stücke, die er für das Theater schrieb, ihm bei seinem Kampf gegen den Krebs, ihm bei der Erholung von der Chemotherapie und bei seinen Überlegungen über ein Leben in Gesundheit halfen.

„Ich habe festgestellt, dass ich mich auf der Bühne, wenn ich mit Schauspielern arbeite, sehr wohl fühle“, sagte Christopher in seiner Rede. „Ich konnte gehen, ich konnte Dinge halten, ich konnte wortgewandt sprechen. Es war, als sei die Chemotherapie während der Proben und der Aufführung verschwunden. Wenn ich nach Hause kam und meine Schuhe und Socken auszog, waren sie mit Blut getränkt. Ich konnte nicht mehr sprechen, alles war nur vorübergehend, aber in diesem Moment der Aufführung – da ging es mir gut.“

„In der Kunst geht es nicht um medizinische Heilung; Kunst heilt keinen Krebs“, fügt er hinzu. „Aber Kunst kann heilende Wirkung haben. Das ist etwas anderes. Sie schafft ein Gefühl von tiefer persönlicher Bedeutung, die das Leben schön macht, egal unter welchen Umständen.

Kunst kann Medikamente ergänzen

Es mehren sich die Belege dafür, dass Kunst eine wirksame Ergänzung zur medizinischen Behandlung und Heilung sein kann. Sie ist nicht-invasiv und risikoarm.

WHO/Europa erforscht das Potenzial der Künste als Ergänzung zur Prävention und Behandlung nichtübertragbarer Krankheiten – der größten Gesundheitsbedrohung für die Europäische Region der WHO, in der Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, chronische Atemwegserkrankungen, Krebs und andere nichtübertragbare Krankheiten für 90 % aller Todesfälle verantwortlich sind.

„Dieser Bericht liefert Beispiele aus der Praxis für verschiedene Ansätze, die im Bereich Kunst und Gesundheit zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten angewandt werden können, und gibt Impulse für eine stärkere Zusammenarbeit. Ich hoffe, dass unser Bericht in der gesamten Region für den Wert von Projekten im Bereich Kunst und Gesundheit werben und vor allem ihre praktische Anwendung, insbesondere auf politischer Ebene, vorantreiben kann“, erklärt Dr. Kremlin Wickramasinghe, Regionalbeauftragter für Ernährung, Adipositas und Bewegung bei WHO/Europa.

Der Klang der Heilung

Es gibt unbegrenzte Möglichkeiten, Kunst in unser Leben zu bringen – und das gilt auch für Kunst als Gesundheitsintervention.

Der neue Bericht der WHO hebt mehrere inspirierende Projekte im Bereich Kunst und Gesundheit hervor, die zur Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten und zur Verringerung der damit verbundenen Risiken in den Ländern der Region beitragen.

So nehmen im Rahmen des Projekts Madrid Salud in der spanischen Hauptstadt Menschen aus sozial schwachen Gruppen an Kunstveranstaltungen teil, die gleichzeitig das Bewusstsein für auf nichtübertragbare Krankheiten bezogene Gesundheitsthemen schärfen – von den Risiken einer ungesunden Ernährung bis hin zu den Vorteilen eines aktiven Lebensstils. In Ungarn können Patienten nach einer Atemwegserkrankung im Rahmen ihrer Rehabilitation an einem Chor teilnehmen. In der russischen Stadt Vologda werden im Rahmen eines Projekts des Nationalen Forschungszentrums für Präventivmedizin Märchen und andere Kindergeschichten umgestaltet, um die Gesundheitskompetenz an Schulen zu verbessern.

Eine Brücke zwischen Kultur und Gesundheit

„Wir stellen fest, dass sich die Einstellung in den Gesundheitsberufen gewandelt hat. Noch vor ein paar Jahren war der Ausgangspunkt der Diskussion die Notwendigkeit weiterer Erkenntnisse. Jetzt wird anerkannt, dass sich Kunst tatsächlich positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirkt“, erklärt Nils Fietje, Fachreferent im Referat Verhaltensbezogene und kulturelle Erkenntnisse bei WHO/Europa.

Heute sind die Gesundheitssysteme bereit, das Potenzial von auf Kunst gestützten Interventionen gezielt zu nutzen. Sie beginnen zu verstehen, dass sie mit sog. „sozialen Verschreibungen“ den Patienten konkrete und evidenzbasierte Kunsttherapien empfehlen können, die inklusiv wirken, junge und ältere Menschen zusammenbringen und eine Brücke zwischen Kultur und Gesundheit schlagen können, die das Leben aller Menschen bereichern kann.

„Wenn es uns gelingt, Kunst und Gesundheit zusammenzubringen, kann dies eine stärkere Verbindung schaffen, die das Potenzial hat, das Wohlbefinden zu verbessern und eine gesündere Umwelt für alle zu fördern“, sagt Dr. Gauden Galea, Strategischer Berater im Rahmen der Sonderinitiative des Regionaldirektors für nichtübertragbare Krankheiten und Innovation (SNI) bei WHO/Europa.

Quelle: The power of healing: new WHO report shows how arts can help beat noncommunicable diseases